Gründung 1x1: Freelancer oder Freiberufler?

Die große Verwirrung mit der Freelancer-Gründung

Viele wagen den Schritt in die Freiheit und bauen ihr Business auf. Am Anfang deiner Gründung  ist einer der ersten Steps die steuerliche Anmeldung und sehr oft hören wir in unserer Existenzgründungsberatung den Satz „Ich bin Freelancer!“. Ja, das mag vielleicht cool klingen, aber ist es genau das, was du in Zukunft machen wirst? Im Folgenden wollen wir mit dem Mythos „Freelancer“ aufräumen und dir Tipps & Tricks für deine Gewerbegründung an die Hand geben. Denn wusstest du: Das Finanzamt kennt keine „Freelancer“. Es unterscheidet in §15 (Gewerbetreibende) und §18 (Freiberufler).

Freiberufler oder Gewerbetreibender – was melde ich an?

Bevor wir genauer auf diese Frage eingehen, sollten wir vorab für dich die beiden Begriffe erst einmal definieren, denn nur allein der §-Satz reicht dabei nicht aus.

Wie wird ein Freiberufler definiert und welche Art von Beruf übt er aus?

Ein Freiberufler (Freelancer) ist eine Person, die ihr Geld mit selbstständiger Arbeit verdient. Die Arbeit wird hier auf Rechnung und in eigener Verantwortung ausgeübt. Zumeist arbeiten Freiberufler allein, können aber auch weitere Mitarbeitende beschäftigen, solange sie auf Grund ihres Fachwissens eigenverantwortlich und auch in leitender Position tätig sind. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass der Freiberufler sein Unternehmen allein führt, somit die Gewinne nicht teilen muss und dazu volles Risiko & Verantwortung für seine Arbeit trägt.

Zu den Berufen der Freiberufler gehören u.a. Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Psychotherapeuten, Pflegekräfte, Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Architekten, beratende Ingenieure, Lotsen. Weitere Tätigkeitsfelder, die im Übrigen auch Katalogberufe genannt werden, lassen sich in §18 EstG nachlesen.

Bei diesen sogenannten Katalogberufen handelt es sich kurzgesagt um selbstständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeiten, die zum Wohl der Allgemeinheit beitragen.

Wie wird ein Gewerbetreibender definiert und welche Art von Beruf übt er aus?

Ein Gewerbetreibender ist, im Gegensatz zum Freiberufler, ein Selbstständiger, der ein Gewerbe ausübt. Es gibt einige Merkmale, die ein Gewerbetreibender erfüllen muss, u.a. unterliegt das Gewerbe einer wirtschaftlichen Tätigkeit, die auf eigene Rechnung, Verantwortung und mit der dauerhaften Absicht mit dem Gewerbe Gewinn zu erzielen. Diese Regelung ist unter §15 im EstG geregelt und wird von unserer Seite in naher Zukunft aufgearbeitet. 😉

Wie melde ich mich als Freiberufler im Finanzamt an?

Wenn deine selbstständige Tätigkeit die Voraussetzungen des Freiberuflers erfüllt, erwartet dich eine, im Vergleich zu anderen Gründungen, einfache Anmeldung.

Dein erster Step wird der Weg zum Finanzamt sein, um den steuerlichen Erfassungsbogen auszufüllen. Anschließend prüft das Finanzamt deine Angaben und vergibt dir eine Steuernummer.

Wenn das geschafft ist, geht der bürokratische Weg durch den Gründungs-Dschungel weiter. Doch hier darfst du schon einmal aufatmen, denn die Gewerbeanmeldung entfällt, ein Eintrag in das Handelsregister ist ebenfalls nicht erforderlich. Allenfalls ist die Anmeldung bei der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer oder anderen berufsständischen Kammern je nach Tätigkeit von Nöten.

Tipp:

Ganz sicher gehst du, wenn du dich vor der steuerlichen Anmeldung dazu beraten lässt oder dich mit einer Tätigkeitsbeschreibung beim Finanzamt einordnen lässt.

Denn eins ist sicher: Nur weil es viele falsch machen, wird es dadurch nicht richtiger ;)

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Was du nun machen kannst, um mit uns in Kontakt zu treten? 

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